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Channel: Kommentare zu: Pirinccis PR-Coup: Gute KZs, schlechte KZs?
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Von: jj preston

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Oh doch, Herr Gensing, es ist ziemlich eindeutig, worauf der KZ-Satz bezogen war – nämlich auf den Satz davor: „Offenkundig scheint man bei der Macht die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt zu haben, dass man ihm schulterzuckend die Ausreise empfehlen kann, wenn er gefälligst nicht pariert.“ Die KZ als „Alternativen“ sind definitiv auf die Ausreise bezogen, d.h. ausgerechnet der Nazianbiederling Pirincci unterstellt, dass die etablierten Parteien die Pegidisten gern in Konzentrationslager stecken würden. (Dass die damit verbundene Zwangsarbeit für viele Pegidisten bedeuten würde, dass sie das erste Mal seit langer Zeit mal überhaupt arbeiten würden, sei dahingestellt.)

Dieser Zusammenhang ist definitiv verfälscht dargestellt worden. Genauso wie seinerzeit der Varoufakis’sche Stinkefinger. Und die Stadionaktion in Donezk, wo aus ein paar hundert Claqueuren „tausende“ gemacht wurden, als wäre das Stadion randvoll gewesen. Will man ernsthaft dem Lügenpresse-Vorwurf entgegentreten (vor allem vor dem Hintergrund, dass ein solcher Rufschaden über Jahrzehnte wirkt und Verfälschungen dazu beitragen, Generationen rassistisch Indoktrinierter zu produzieren), dann darf so etwas nicht passieren. Wer sagt, dass er nicht lügt, darf sich nicht bei der Unwahrheit ertappen lassen, so wie ein trockener Alkoholiker besser kein Bier in die Hand nimmt und ein angeblich geläuterter Fremdgeher seine Zunge nicht im Hals der Nachbarin versenkt.

Auf die Art und Weise bestätigt man diese Leute, sich als Widerständler gegen „das System“, „die Macht“ zu gerieren – wie etwa die Thüringer AfD, die sich mit den Gewistern Scholl vergleicht. So haben das seinerzeit auch die Nazis gemacht, als sie die SA durch die Lande schickten und sich selbst als Opfer der Kommunisten ausgaben, beim Altonaer Blutsonntag wie auch später beim Reichstagsbrand. Diese „Opfer“ haben bereits in über 300 Gebäuden Feuer gelegt und Jagd auf Flüchtlinge gemacht, sie angegriffen und verletzt, wie jüngst in Magdeburg und Wismar. Es kann nicht mehr lange dauern, bis sich Mölln 1992, Solingen 1993 und Lübeck 1996 wiederholen. Und es KANN NICHT SEIN, dass die deutsche Journalismuslandschaft diesem auch noch sehenden Auges Vorschub leistet!


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